Wüstenabenteuer im Oman – Reiseguide für die Wahiba Sands im Oman
- Jasmin

- 9. Juni
- 8 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Okt.
Wer einen Roadtrip durch den Oman plant, sollte einen Wüstenabstecher in die Wahiba Sands nicht verpassen. Wir verraten dir in unserem Guide alles, was du wissen musst, um als Selbstfahrer die Schönheit der Wüste Oman zu entdecken.

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Mal ehrlich, hast du dich schon mal gefragt, wie es wäre mal so ein richtiges kleines Offroad Abenteuer zu erleben? Wenn du diese Frage mit Ja beantworten kannst, dann bist du im Oman gut aufgehoben. Denn hier bieten sich gleich mehrere Gelegenheiten, auch für Offroad Neulinge ein bisschen Abenteuerluft zu schnuppern, ohne allzugroße Risiken einzugehen oder schon Erfahrung mitzubringen. Die beste Offroaderfahrung hatten wir dabei in der Wahiba Sands.

Die Wahiba Sands ist eine Wüstenregion im Oman und erstreckt sich über 180 km von Norden nach Süden und ist etwa 80 km breit. Zwischen den Dünen, die parallel zueinander laufen, bildet sich im entstehenden Trichter eine Fahrstrecke, die täglich von Beduinen und Touristen befahren wird. Die Strecke ist jedoch nicht abgesteckt oder befestigt, der Weg ist ausschließlich über die Fahrrillen der vorangefahrenen Autos zu erkennen. Klingt doch nach einem echten kleinen Abenteuer, oder?

Was erwartet dich in der Wahiba Sands?
Die Wahiba Sands ist mit ihren goldenen meterhohen Dünen aus weichem, fast schon pudrigen Sand eine echte Wüstenschönheit. Von Maskat aus lässt sie sich in nur 2 Stunden Autofahrt erreichen und lockt daher auch viele Tagesbesucher aus der Hauptstadt des Omans in die Wüste. Wer jedoch die ganze Schönheit der Wüste erleben möchte, der sollte unbedingt mindestens eine Nacht in der Wüste einplanen. Besonders zum Sonnenaufgang ist die Wüste ein faszinierender Ort. In der frischen Morgenluft, wenn der Sand noch unangetastet ist und frisch vom abendlichen Wind geformt, lassen sich überall Spuren des Treibens erkennen, das in der Nacht stattgefunden hat. Von freundlichen Zusammenkünften bis hin zu Kämpfen um Leben und Tod erzählen die Spuren im Sand sagenhafte Geschichten.
Denn die Wüste ist alles andere als ein toter Ort.
Nicht nur Insekten und Reptilien haben im warmen Wüstensand ein Zuhause gefunden. Auch überraschend viele Pflanzen lassen die Wüste regelmäßig erblühen.
Die Wahiba Sands beherbergt eine überraschende Flora, die sich im Laufe der Evolution an die extremen Bedingungen der Umgebung angepasst hat. Wasser bekommen die Pflanzen dank des Morgentaus, der vom nahen Indischen Ozean herangetragen wird. Zusätzlich wird der trockene Wüstenboden durch das stellenweise recht nah unter der Oberfläche liegende urzeitliche Grundwasserreservoir gespeist.
Das führt dazu, dass an vielen Stellen der Wahiba Sands widerstandsfähige Pflanzen wie Akazienbäume, Wüstengräser und verschiedene Arten von Sukkulenten gedeihen. Bisher wurden schon über 130 verschiedene Pflanzenarten identifiziert.

Für die Besucher der Wahiba Sands bieten sich zudem mindestens genauso viele abwechslungsreiche Unterhaltungsangebote, wie es verschiedene Pflanzenarten gibt. Von Sandboarding über Quadtouren bis hin zu Kamelausritten. Wer nach Unterhaltung sucht, wird hier sicher fündig.

Aber auch einfach nur die stille Schönheit der Wüste genießen sollte dabei nicht zu kurz kommen und wir empfehlen daher einfach auf eine der vielen Dünen zu klettern und auf den Sonnenuntergang zu warten.
Für eine Reise in die Wahiba Sands gibt es mehrere Möglichkeiten:
Wüstendurchquerung
Eine Wüstendurchquerung ist die intensivste Möglichkeit, die Wüste zu erleben. Es ist aber auch die Variante, bei der du das meiste beachten solltest. Eine Wüstendurchquerung solltest du nur in Begleitung von mindestens einem weiteren Fahrzeug planen. Hierbei hast du unterschiedliche Möglichkeiten, diese Begleitung zu organisieren. Entweder du schließt dich mit anderen Touristen zusammen, die auch eine Wüstendurchquerung planen. Hierzu kannst du in Facebook Gruppen nachfragen, ob sich ein geeigneter Partner finden lässt. Manche Mietwagenanbieter erstellen auch Whats App Gruppen, in denen alle Touristen die ein Fahrzeug zum selben Zeitraum gemietet haben, miteinander verknüpft werden. Die zweite Möglichkeit ist ein professioneller Guide, der sich durch die Wahiba Sands begleitet. Ein solcher Guide ist allerdings nicht gerade günstig und so wird eine Wüstendurchquerung für etwa 400 € aufwärts angeboten. Die letzte Möglichkeit, ist zum Eingang der Wahiba Sands zu fahren und darauf zu warten, dass dich einer der Guides anspricht, die dort auf Touristen warten. Bei dieser Variante variieren die Preise allerdings und sind nicht vorher kalkulierbar.

Besuch eines Wüstencamps
Wenn du ein wenig Abenteuerlust verspürst und die Wüste unabhängig entdecken möchtest, ohne dabei auf ein bisschen Komfort verzichten zu müssen, dann empfehlen wir dir eine Übernachtung im Wüstencamp. Wir haben uns dabei für das letzte Camp, das am weitesten in der Wüste liegt, entschieden. Der Weg zum Thousand Nights Camp ist ca. 40 km lang und man fährt etwa 1 1/2 Stunden offroad durch die Wüste. Dabei nutzt du am besten die Fahrrillen der vorangefahrenen Autos. Der Weg ist gut erkennbar, aber bietet dennoch ein paar kleine Herausforderungen, die jedoch nicht zu schwierig sind, um sie alleine zu bewältigen.
Das Camp bietet auch einen Shuttleservice an. Dabei wirst du von einem Fahrer in einem Wagen abgeholt und verzichtest auf das Erlebnis, die Wüste selber zu befahren. Eine weitere Möglichkeit ist, beim Camp einen Guide zu buchen, dieser fährt voran und leitet dich durch die Wüste. In unseren Augen ist der Weg allerdings ohne größere Schwierigkeiten alleine zu bewältigen und das Geld kann man sich sparen.
Campen
Wenn du nicht im Camp übernachten möchtest, sondern im Dachzelt, dann können wir dir den Stellplatz unmittelbar hinter dem Thousand Nights Camp empfehlen. Bis hierhin gelangt man problemlos auch ohne Guide, alles weitere sollte man nicht ohne zumindest ein weiteres Fahrzeug ansteuern. Zu groß ist die Gefahr, sich im Sand festzufahren oder eine Panne zu erleiden.

Beim Campen in der Wüste solltest du natürlich unbedingt ausreichend Wasser und übrige Vorräte dabei haben. Zusätzlich solltest du eine warme Decke für die Nacht einpacken. Denn auch wenn es tagsüber sehr heiß ist, so ist es nicht ungewöhnlich, dass die Temperaturen nachts auf 10 °C oder weniger fallen, insbesondere in den Wintermonaten.
Außerdem sollte dir bewusst sein, dass es am Abend durchaus zu einem kleinen Sandsturm kommen kann, der in der Wahiba Sands regelmäßig die Spuren des Vortags verwischt und dir das Zelten womöglich etwas erschwert.

Was du beim befahren der Wahiba Sands beachten solltest.
Es gibt einige Dinge, die du unbedingt erledigen solltest, ehe du die Zivilisation hinter dir lässt und kopfüber in dein Wüstenabenteuer fährst. Dabei spielt es keine Rolle, für welche der drei oben beschriebenen Möglichkeiten du dich entscheidest.
4x4 Geländewagen
Um die Wahiba Sands mit deinem eigenen Mietwagen befahren zu können, solltest du unbedingt ein 4x4 Radantrieb haben. Nur so lässt sich die Wüste sicher befahren. Denn auch wenn die ersten Meter noch gut aussehen und der Boden durch die vielen Autos, die hier in die Wüste fahren, fest und eben wirkt, so versprechen wir dir, dass es je weiter du in die Wüste fährst, noch ganz anders aussehen wird. Die Fahrrillen, denen man folgt, werden immer schmaler und unebener und bis zum Thousand Nights Camp wirst du das ein oder andere Mal auch mit einem 4x4 Fahrzeug ganz schön ins Schwitzen kommen. Solltest du also weiter als 1-2 km in die Wüste vordringen wollen, dann stelle bitte sicher, dass du das richtige Fahrzeug dafür hast. Zusätzlich solltest du natürlich nicht vergessen, den Allradantrieb auch zu aktivieren, sobald du in die Wüste fährst. Manche Autos haben zusätzlich einen speziellen Sandmodus, der aktiviert werden kann. Informiere dich dafür vorher bei deinem Mietwagenanbieter.

Luft aus den Reifen lassen
Um nicht gleich auf den ersten Metern im feinen Wüstensand stecken zu bleiben, solltest du den Reifendruck deines 4x4 Fahrzeugs auf etwa 0,8 bis 1,2 Bar (je nach Reifen und Fahrzeugtyp) verringern. Das kannst du am besten bei der Shell etwa 11 km vor dem Eingang der Wüste erledigen. Dabei macht es nichts, die letzten Kilometer auf normaler Straße mit weniger Reifendruck zurückzulegen. Die Shell ist wirklich der letzte und praktischste Punkt, diese Aufgabe zu erledigen. Im kleinen Ort, der direkt an die Wüste grenzt, ist keine weitere Tankstelle mehr zu finden. Hinter der Shell steht theoretisch ein Reifendruck Gerät, wenn du dort vorfährst, kommt aber direkt ein freundlicher Mann aus dem gegenüberliegenden Geschäft und bietet dir seine Hilfe an. Er benötigt dafür nicht einmal das Gerät, sondern hat eine Art manuellen Luftdruckmesser, mit der er die Luft rauslässt.

Auf diese Weise geht es Ruck zuck und wir haben ihm dafür ungefähr 10 € geben. Als Gegenleistung bekamen wir noch einige wertvolle Tipps was wir tun sollen, falls wir uns doch mal im Sand festfahren.
Auf dem Rückweg sind wir dann wieder an die Tankstelle gefahren und der Mann kümmerte sich wieder um das Aufpumpen der Reifen. Er wollte dafür keine zusätzliche Bezahlung, aber wir haben ihm dennoch für seine Hilfe ein wenig Geld gegeben.

Was tun wenn du dich festgefahren hast?
Die Tipps des Mannes an der Tankstelle wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten und deshalb kommen jetzt hier alle Tipps, die wir selber auch für gut befunden haben.
Um zu vermeiden, dich überhaupt im Sand festzufahren, solltest du in unsicheren Situationen vermeiden zu abrupt zu lenken. Versuche stattdessen die Räder auf weichem Sand immer gerade zu halten oder in sehr ausladenden Kurven zu navigieren.
Du kommst nicht weiter? Dann erst mal den Rückwärtsgang probieren. Häufig kannst du dich auf diese Weise schon befreien und dann einen anderen Weg suchen.
Versuche, mit konstantem Schwung zu fahren. Zu langsam und du bleibst stecken, zu abrupt beschleunigt und deine Räder drehen durch. Deshalb solltest du versuchen, mit gleichbleibenden Schwung zu fahren und möglichst im hohen Drehzahlbereich zu bleiben. Häufig lassen sich knifflige Stellen zudem mit etwas mehr Geschwindigkeit leichter überwinden.

Genug Vorräte
In der Wüste gibt es wie bereits erwähnt, keine Geschäfte oder Tankstellen. Du solltest daher unbedingt ein paar Vorräte und vor allem ausreichend Wasser dabei haben. Wenn du dich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen festfährst und nicht selbst befreien kannst, bleibt die Möglichkeit, zu Fuß zu einem der Camps zu laufen oder so lange zu warten, bis jemand vorbei kommt. Das kann allerdings beides einige Stunden dauern und da sollte man auf keinem Fall wortwörtlich auf dem Trockenen sitzen. In der Wüste werden es nämlich schnell mal über 40°C und die Luft ist heiß und staubig. Zusätzlich können ein paar Liter Benzin nicht schaden. Diese sind aber vor allem bei einer Wüstendurchquerung wichtig.

GPS
In der Wahiba Sands hat man weder Handyempfang noch Internet. Auch viele GPS Geräte und Apps funktionieren hier nicht. Laut den Informationen unseres Camps funktioniert ausschließlich das Netz von dem Anbieter Ooredoo. Anbieter wie z. B. Omantel, für den wir uns entschieden hatten, verlieren schon nach wenigen Kilometern den Empfang. Außerdem gibt es die GPS App OsmAnd, die hier funktioniert und bei der man vorher die Region downloaden kann und dann offline nutzen kann.

Wenn du all diese Dinge beachtest und bisschen Abenteuerlust mitbringst, dann wirst du eine unvergessliche Zeit in der Wahiba Sands haben. Es ist unglaublich, wie ruhig, unendlich und friedlich die wunderschöne Wüstenlandschaft sich in jeden Winkel ausbreitet. Freue dich darauf, unter einen atemberaubenden Sternenhimmel zu schlafen und das ein oder andere Kamel als neuen Freund dazu zu gewinnen.

allerliebster Tipp:
Für diejenigen, die sich für eine Übernachtung im Wüstencamp Thousand Nights Camp entscheiden. Uns wurde vorab eine Routenbeschreibung geschickt, wo auch eine Düne beschrieben wurde, die man überwinden muss. An dieser Düne wären wir beinahe gescheitert, weil wir uns immer wieder auf den letzten 2 Metern festgefahren haben. Auf dem Rückweg haben wir dann entdeckt, dass es einen viel einfacheren Weg gibt. Für alle, die eine Herausforderung suchen, nehmt ruhig die Düne die etwa bei den Koordinaten 22°12'55.8"N 58°46'01.2"E liegt.
Für die, die es nicht schaffen oder weniger Abenteuer haben möchten, sollten die Düne bei den Koordinaten 22°12'18.8"N 58°45'48.9"E bevorzugen.

Diese Angaben sind auf Stand Oktober 2024. Die Wüste verändert sich schnell und daher kann es sein, dass diese Koordinaten evtl. nicht mehr stimmen.






















Wow, dieser Beitrag über die Wahiba Sands im Oman ist wirklich inspirierend! Die Beschreibung der endlosen Sanddünen und der abenteuerlichen Touren macht richtig Lust, selbst diese Region zu erkunden. Besonders interessant fand ich die Tipps zu lokalen Beduinen-Camps und Aktivitäten wie Kamelreiten. Wer eine Reise dorthin plant, sollte unbedingt auch auf Ressourcen wie das Branchenbuch Alt Tellin zurückgreifen, um zuverlässige Anbieter und Tourguides zu finden. Solche praktischen Hinweise machen den Artikel besonders wertvoll. Insgesamt eine tolle Mischung aus Abenteuer, Kultur und hilfreichen Informationen, die jeden Reisenden bestens auf ein Wüstenabenteuer vorbereitet.
dsfsdfs