Nizwa, die Stadt aus 1001 Nacht – Unser kompletter Reiseguide
- Jasmin

- 9. Juni
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 26. Okt.
Wer auf der Suche nach einer orientalischen Märchenstadt ist, kommt in Nizwa voll auf seine Kosten. In unserem Reiseguide verraten wir dir alles, was du für deinen Besuch in Nizwa wissen musst und was dich erwarten wird.

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Du träumst von einem orientalischen Märchen und willst dich wie Jasmin und Aladin auf ihrem fliegenden Teppich fühlen? Dann ist unser Reiseguide für Nizwa genau das Richtige für dich. Die ehemalige Hauptstadt des Omans liegt etwa 1 1/2 Stunden von der heutigen Hauptstadt Maskat entfernt. Doch im Vergleich zu Maskat ist Nizwa deutlich kleiner und zählt nur etwa 65.000 Einwohner. Dennoch gilt Nizwa als eine der Hauptattraktionen sowohl bei ausländischen Touristen als auch bei den Omanis selber. Das liegt vor allem daran, dass Nizwa noch sehr viel vom ursprünglichen orientalischen Charmes behalten hat. Die Altstadt ist von einer hohen Stadtmauer umgeben und somit ist der Stadtkern praktisch autofrei. Das alte Nizwa-Fort befindet sich im Herzen der Stadt und ist eines der Highlights von Nizwa. Neben dem Fort ist der Suq ein weiterer Grund, um Nizwa zu besuchen. Dieser ist teilweise noch im ursprünglichen Zustand und hier werden Gewürze und omanische Haushaltsgegenstände angeboten.

Wie gelange ich nach Nizwa?
Viele Wege führen nach Nizwa. Da die ehemalige Hauptstadt allerdings über keinen eigenen Flughafen verfügt, kommen die meisten Touristen direkt aus Maskat in die historische Stadt. Zum Glück gibt es besonders viele Möglichkeiten von Maskat aus nach Nizwa zu gelangen und du hast die freie Wahl, welche Reiseart dir am meisten zusagt.

Mietwagen
Der einfachste Weg von Maskat nach Nizwa zu gelangen ist mit einem gemieteten Auto. Von Maskat nach Nizwa gelangt man über die Route 15 in etwa 1 Stunde und 45 Minuten in die historische Altstadt. Ein 4x4 Antrieb ist für die Strecke nicht nötig und in Nizwa gibt es einige kostenlose reservierte Parkplätze direkt vor dem historischen Altstadtkern nur für Touristen.
Wenn du übrigens aus einem anderen Teil des Omans anreist als von Maskat, ist die Variante mit dem Mietwagen oft auch die einzige Option.

Bus
Solltest du aber von Maskat aus anreisen, kannst du auch mit dem öffentlichen Bus reisen.
Die staatliche Busgesellschaft Mwasalat bietet tägliche Verbindungen zwischen Maskat und Nizwa an. Die Fahrt dauert etwa 2,5 bis 3 Stunden und kostet rund 3,4 OMR für Hin- und Rückfahrt. Die Abfahrtszeiten können variieren und du solltest dir daher die aktuellen Fahrpläne und Buchungsmöglichkeiten auf der offiziellen Website von Mwasalat anschauen.

Taxi
Eine komfortable, aber definitiv nicht preiswerte Alternative ist das Taxi. Eine einfache Fahrt von Maskat nach Nizwa kostet etwa 35–40 OMR. Um ein Taxi zu buchen, können wir euch die App OTaxi empfehlen. Die App funktioniert ähnlich wie Uber und man kann in der App entscheiden, ob man den Festpreis der Fahrt bar oder vorher mit Kreditkarte bezahlen möchte. Alternativ bieten Dienste wie Daytrip auch private Transfers mit englischsprachigen Fahrern an. Diese Fahrten dauern etwa 2 Stunden und kosten ab 79 € pro Person. Optional können Zwischenstopps an Sehenswürdigkeiten entlang der Route eingeplant werden.

Kleingruppen
Die letzte Möglichkeit, um Nizwa von Maskat aus zu entdecken, ist mithilfe von organisierten Touren in Kleingruppen. Diese Touren können entweder direkt im Hotel in Maskat, beim Veranstalter selbst oder über Seiten wie Get your Guide gebucht werden. Preislich starten sie bei ca. 70 € und werden als Ganztagestouren angeboten. Je nach Tour sind auch noch Stopps bei Sehenswürdigkeit rund um Nizwa oder Audio Guides inklusive.

Wo übernachten?
Wenn du dich dafür entscheidest, eine Nacht oder mehr in Nizwa zu übernachten, gibt es viele verschieden Übernachtungsmöglichkeiten in Nizwa. Von einfachen Gasthäusern wie dem Omani Guest House über liebevoll eingerichtete Boutique Hotels wie zum Beispiel das Alaqur View Inn bis hin zu größeren Hotels mit Pool und allem was das Herz begehrt wie dem Antique Inn.

Wir würden immer empfehlen, eine Unterkunft direkt in der Altstadt von Nizwa zu wählen und haben uns im Alaqur View Inn sehr wohl gefühlt.
Nizwa Fort
Bei jedem der Nizwa besucht, steht das Nizwa-Fort wahrscheinlich ganz oben auf der Liste.
Das Fort wurde im 17. Jahrhundert von Imam Sultan bin Saif al-Ya’rubi erbaut und ist eines der eindrucksvollsten Beispiele omanischer Wehrarchitektur. Der riesige Rundturm, fast 40 Meter breit, ist nicht nur ein Wahrzeichen, sondern auch ein Symbol für die strategische Bedeutung Nizwas in der Vergangenheit. Das beeindruckende Bauwerk diente nicht nur der Verteidigung, sondern war in der Vergangenheit auch eine Art Machtsymbol und Zeichen für die Überlegenheit der Stadt.

Heute ist das Fort vor allem ein kleines Paradies für Fotografen und Touristen. Die vielen engen verschachtelten Gänge, die unglaubliche Aussicht auf die Stadt und die sagenhafte Kuppel der angrenzenden Moschee und die harmonische Farbgebung in warmen Orangetönen ergeben eine herrliche Kulisse, in der man am liebsten stundenlang verweilen möchte.

Wenn du auf der Suche nach einem Fotospot bist, der dir ein Gefühl von 1001 Nacht, Aladin und Dune zugleich gibt, dann bist du im Nizwa-Fort an der richtigen Adresse. Uns hat es das Gefühl gegeben, kopfüber in ein orientalisches Märchen zu tauchen und das Nizwa-Fort ist einfach einer der fotogensten Orte im Oman.
Der Eintritt ins Fort beträgt 5 OMR und ist direkt am Eingang zu entrichten. Dafür kann man so lange wie man möchte durch die Gänge schlendern und die vielen Verteidigungsmechanismen ausgestellten Kostbarkeiten und geschichtlichen Hintergründe entdecken.

Im Hof des Forts gibt es zudem die Möglichkeit, für 1 OMR traditionelles omanisches Brot zu probieren. Es ist eine Art Pfannkuchen mit Käse, Honig und Gewürzen und wird auf traditionelle Weise zubereitet. Es ist absolut köstlich und du solltest es dir nicht entgehen lassen.

Nizwa Suq
Wer noch nicht genug davon hat, in geschichtsträchtigen Gängen des Nizwa-Forts zu wandern, der findet sich schnell auf dem Suq von Nizwa wieder.

Der Suq von Nizwa gehört zu den bedeutendsten und ältesten Märkten im Oman. Er besteht aus einem alten und einem neueren Teil, die beide verschiedene Warenbereiche abdecken und einen in die verschiedenen Welten des omanischen Lebens eintauchen lassen.
Alter Suq (traditionell und handwerklich geprägt):
Silbersuq: Herzstück des alten Marktes. Hier findet man kunstvoll gearbeitete Silberwaren und traditionelle Khanjars (omanische Dolche), die in Handarbeit gefertigt werden. Die Preise sind eher hochpreisig und nicht wirklich verhandelbar (zumindest hatten wir dabei kein Glück).

Keramiksuq: Spezialisiert auf lokale Tonwaren – von traditionellen Wasserkühlern bis zu verzierten Töpfen. Auch hier sind die Preise nicht verhandelbar und die Tonwaren, die sich an den verschiedenen Ständen und geringfügig unterscheiden, sind preislich alle aufeinander abgestimmt. Du brauchst also nicht von Stand zu Stand laufen, um den besten Preis zu finden. Die Preise sind allerdings fair und uns hat es besonders gut gefallen, dass es auf dem Nizwa Suq keine aufdringlichen Verkäufer gab. Man wird komplett in Ruhe gelassen und kann nach Lust und Laune stöbern.

Gewürz- und Parfümsuq: Duftende Gänge mit Weihrauch, Myrrhe, Safran sowie traditionell hergestellten Parfums und Ölen. Dieser Bereich war neben dem Keramiksuq unser liebster Suq in Nizwa. Im Gegensatz zum Keramiksuq ist der Gewürzsuq überdacht und eine enge Gasse schlängelt sich durch haufenweise duftenden Gewürzbergen. Bei den meisten Ständen kann man die Gewürze und angebotenen Waren probieren und die Preise sind fair.

Viehmarkt (freitags): Ein lebendiges Spektakel, bei dem Bauern aus der Region Ziegen, Schafe und Rinder auf traditionelle Weise handeln. Der Viehmarkt ist ein kleines Highlight, aber leider nur für Freitagsbesucher zugänglich. Wir haben ihn daher leider verpasst, aber es lohnt sich sicher, die Route dafür ein wenig anzupassen.

Neuer Suq (moderner und alltagsorientiert):
Lebensmittelmarkt: Frisches Obst, Gemüse, Datteln, Nüsse und regionale Spezialitäten – meist direkt von lokalen Bauern.
Textil- und Haushaltsbereich: Verkauf von Dishdashas (traditionelle Gewänder), Kopfbedeckungen, Stoffen und Alltagswaren.

Die beiden Bereiche des neuen Suq haben uns leider nicht so gut gefallen. Sie werden in großen, eher sterilen Hallen ausgestellt und auch wenn die Auswahl der Waren gigantisch war, so war es für uns als Touristen eher uninteressant, da uns vor allem auch das traditionelle Ambiente fasziniert hat.
Restaurants und Cafés
All das Sightseeing macht hungrig und durstig. Wenn du also auf der Suche nach einem Ort für eine kleine Mittagspause bist, dann können wir dir das Anat Cafe ans Herz legen. Der Eingang ist ein wenig versteckt bei folgenden Koordinaten: 22°55'48.3"N 57°31'51.9"E. Folge am besten einfach den Schildern, wenn du denkst, du bist komplett falsch, dann bist du fast da. :)

Das Café war eins der schönsten, die wir im Oman besucht haben. Mit Blick in den grünen Garten und angenehm klimatisiert bietet es zudem unfassbar leckere Kuchen- und Kaffeekreationen an. Der Cookie-Kuchen war eine kleine Offenbarung.
Für das Abendessen können wir dir zudem das Tamrah Restaurant & Cafe sehr empfehlen. Dieses Restaurant lockt zwar eher Touristen an, dafür hat es unserer Meinung nach den schönsten Ausblick in ganz Nizwa. Auf einer Dachterrasse sitzend schaut man als Restaurantgast direkt auf das abendlich erleuchtete Nizwa-Fort und die Kuppel der Moschee. Die Speisen sind europäisch angehaucht, aber sehr lecker und die Preise sind auch in Ordnung.

Für den kleinen Hunger am Abend findet man auf den großen Parkplatz vor dem Stadttor eine Auswahl an Foodtrucks. Hier werden Kleinigkeiten vom Grill und frische Saftkreationen angeboten. Wir haben vor allem gerne das bunte Treiben beobachtet und die unglaublich friedliche und freundliche Atmosphäre genossen.

Unser Fazit:
Unser Eindruck von Nizwa fällt sehr positiv aus. Die Stadt hat uns von allen Städten, die wir im Oman gesehen haben, am besten gefallen. Sie ist zwar auch eine kleine Touristenhochburg, allerdings bedeutet das im Oman noch lange nicht das, was es in anderen Ländern bedeuten würde. Die Seele der Stadt ist noch sehr präsent und besonders wir als europäische Touristen sind noch Seltenheit. Wir wurden durchweg positiv willkommen geheißen und konnten 2 Tage in ein Märchen aus 1001 Nacht tauchen. Bei einer Reise in den Oman darf ein Besuch in Nizwa in unseren Augen auf keinen Fall ausgelassen werden.

allerliebster Tipp:
Bewahre dein Ticket für das Nizwa-Fort gut auf. Wenn du das Nizwa-Fort nämlich an 2 aufeinanderfolgenden Tagen besuchen möchtest, musst du nur 1 x den Eintrittspreis von 5 OMR bezahlen. Hierzu musst du am Eingang Bescheid geben und dein Ticket vom Vortag vorzeigen. Das geht natürlich auch wenn du an einem Tag mehrmals z. B. zum Sonnenaufgang und zum Sonnenuntergang kommen möchtest. Wir empfehlen diese Tageszeiten übrigens besonders für alle, die ein fotografisches Interesse am Nizwa Fort haben. Am Tagesanfang und am Tagesende ist das Fort wesentlich leerer und das Licht ist perfekt.





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